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„Behind You Review: Ein flaches und unvergessliches Schreckensfest“.

Stefan
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Getragen von einer generischen Geschichte und uninspirierten Darbietungen verfehlt „Behind You“ sein Ziel, die Zuschauer mit spannender Spiegelmagie in Angst und Schrecken zu versetzen.

Die Gesellschaft war schon immer von Spiegeln fasziniert. Über diese scheinbar harmlosen reflektierenden Oberflächen haben sich im Laufe der Jahre eine Reihe eindringlicher urbaner Legenden und Mythen gebildet. Beispielsweise gibt es seit langem den Glauben, dass ein Mensch sieben Jahre lang Pech hat, wenn ein Spiegel zerbricht, oder dass Spiegel als Tor für Geister dienen. Aus einigen spiegelbezogenen Aberglauben sind im Laufe der Jahre sogar schreckliche Geschichten hervorgegangen. Bloody Mary zum Beispiel ist mit Sicherheit der bekannteste Mythos rund um den Spiegel und wurde für viele, die älter wurden, zu einem unheimlichen Must-have für Übernachtungen. Bei so langlebigen urbanen Legenden ist es nicht verwunderlich, dass Hollywood aus der eindringlichen Unwissenheit der Spiegel Kapital schlägt. Viele Horrorfilme haben diese reflektierenden Elemente im Laufe der Jahre genutzt, von Bernard Roses Spielfilm „Candyman“ aus dem Jahr 1992 bis hin zu Mike Flanagans Psycho-Horrorhit „Oculus“ aus dem Jahr 2013. Bedauerlicherweise versucht der neueste Film von Andrew Mecham und Matthew Whedon, sich dem erlesenen Club der Spiegelmeister des Horrorfilms anzuschließen, scheint sich aber kreativ nicht von der Masse abzuheben. Getragen von einer generischen Geschichte und uninspirierten Darbietungen verfehlt „Behind You“ sein Ziel, die Zuschauer mit spannender Spiegelmagie in Angst und Schrecken zu versetzen.

Im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen Olivia (Addy Miller) und Claire (Elizabeth Birkner), Schwestern, die kürzlich ihre Mutter verloren haben und nun zu ihrer entfremdeten Tante Beth (Jan Broberg) geschickt werden. Als sie in ihrem riesigen Haus ankommen, stellen sie fest, dass ihre Tante nirgends zu sehen ist. Stattdessen werden sie vor dem Haus von Charles (Philip Brodie), einem Freund von Beth, begrüßt, der sie hineinführt, um sie vorzustellen. Von Anfang an ist klar, dass Beth einige sehr dunkle Geheimnisse birgt, und auch das kalte Innere des Hauses ist alles andere als ein einladendes Zeichen für die Mädchen.

Nachdem sie sich eingelebt haben, stellen Olivia und Claire schnell fest, dass alle Spiegel im Haus verdeckt sind, und anhand der zahlreichen Regeln, die Beth auch für die Schwestern eingeführt hat, ist klar, dass hinter dieser Frau und ihrem Zuhause mehr steckt, als man denkt das Auge. Diese dunklen Geheimnisse beginnen an die Oberfläche zu sprudeln, als Claire Stimmen hört, die sie in den Keller locken. Da sie bedenkt, dass sie von ihrem entzückenden und zuverlässigen Stoffhasen kommen, folgt sie ihrem flüsternden Ruf hinunter in die unteren Etagen des Hauses, wo Beth sie von Anfang an davor gewarnt hatte, dorthin zu gehen. Hier findet die junge Claire einen Spiegel und erweckt, während sie der Führung dieser mysteriösen Stimmen folgt, einen verstörenden Dämon, der bereit ist, emotionalen Schaden in der Familie anzurichten.

Es sind diese kleinen Interaktionen mit den Spiegeln, die in „Behind You“ für echtes Unbehagen sorgen. Insbesondere ein Moment, in dem Olivia langsam die Tapete abzieht, um ihren Badezimmerspiegel freizulegen, baut effektiv Spannung auf. Zusammen mit der langsam aufbauenden Partitur des Komponisten Christian Davis sorgt dies für kurze, echte Spannungsausbrüche, die sich über die gesamte Erzählung verteilen. Sogar der Dämon, den James C. Morris mit erschreckender Wirkung spielt, ist eine furchteinflößende Kreatur. Seine unnatürlichen Bewegungen sind zutiefst beunruhigend, wenn er auf der Leinwand zu sehen ist, was leider nicht so oft der Fall ist.

Allerdings reichen diese allzu kurzen Spannungsmomente kaum aus, um den Film über Wasser zu halten. An Mechams und Whedons Drehbuch gibt es nichts Besonderes, das ihn von den anderen Filmen dieser speziellen Untergruppe des Genres abhebt. Die glanzlose Handlung kommt einem auffallend vertraut vor und leider geht man beim Gruseln etwas zu auf Nummer sicher. Es hilft auch nicht, dass die Darbietungen gezwungen und uninspiriert wirken. Es gibt selten einen Moment authentischer Verbindung zwischen den Schauspielern, insbesondere und am wichtigsten, den beiden Schwestern. Auch wenn die Auswahl der Besetzung ausgezeichnet war, da die beiden sich sehr ähnlich sehen, fehlt durchweg das Fehlen einer emotionalen Bindung, was es für den Zuschauer schwierig macht, eine Verbindung zu ihnen, geschweige denn zu den Charakteren, aufzubauen jailyne ojeda.

Am Ende fühlt sich die Geschichte von „Behind You“ banal und einfallslos an. Seine langweilige Farbpalette, gepaart mit seinem generischen Drehbuch, kann nicht genug Energie aufbringen, um sein Publikum von Anfang an in seinen Bann zu ziehen. Ganz zu schweigen davon, dass die fehlende Begeisterung der Schauspieler für die Produktion selbst beim Ansehen deutlich zu spüren ist, was zum uninspirierten Gesamtton des Films beiträgt. Insgesamt sind die kurzen kreativen Momente von Behind You schwache Lichtschimmer, die in der völligen Dunkelheit nicht ganz hervorstechen, was dieses Schreckensfest zu einem unvergesslichen Erlebnis macht.