Unlängst (im August 2023) gab es in Frankfurt einen Großbrand in einer Recyclingfirma. Die Schäden werden auf eine halbe Million Euro beziffert. Personen sind glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen. Die Brandwache für Frankfurt war vor Ort am Löscheinsatz beteiligt. Es hat die ganze Nacht gedauert, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Es war nicht das erste Feuer in dem Betrieb.
Vorfälle dieser Art zeigen, wie groß die Bedrohung durch Feuer in Unternehmen immer noch ist – modernen Brandschutzkonzepte zum Trotz. Von der Vorstandsebene bis zum einzelnen Mitarbeiter kann jeder Einzelne etwas dafür tun, um das Risiko eines Feuers zu minimieren. Doch zunächst bedarf es einer Bestandsaufnahme.
Feuer: die unterschätzte Gefahr
Laut einer Studie von der Allianz machen Brände und Explosionen etwa ein Fünftel der Gesamtschäden in Unternehmen aus. Schäden, die durch Feuer zustande kommen, werden durchschnittlich auf 1,5 Millionen Euro geschätzt. Ein Großteil der Schäden ist nicht auf die unmittelbare Zerstörung von Gebäudeteilen oder Maschinen zurückzuführen. Es sind die Folgeschäden, die Betriebe nicht selten in den Ruin treiben: stillgelegter Betrieb, verlangsamte Produktion, Ausfall an Produktionskräften etc.
Dazu kommen die sogenannten Rückwirkungsschäden. Diese treten auf, sobald Lieferketten unterbrochen sind. Produziert ein Unternehmen nicht mehr mit voller Kapazität, leiden andere Unternehmen darunter. Im schlimmsten Fall brechen ganze Wertschöpfungsketten zusammen. Die Allianz-Studie kommt dennoch zu einem teilweise positiven Fazit. So habe ein modernes Risikomanagement in den Organisationen die Situation bereits erheblich verbessert. Was ein vollumfängliches Risikomanagement alles umfasst, zeigt sich in den folgenden Kapiteln.
Es beginnt bereits beim Grundstück
Brandschutz beginnt bereits bei der Auswahl des Grundstücks. Ausreichend Platz zwischen Gebäuden ist nötig, um die Gefahr eines sich ausbreitenden Brandes einzudämmen. Entsprechende Bauzulassungen werden nur vergeben, sofern die Mindestanforderungen eingehalten werden. Ebenso relevant ist die Auswahl der Baumaterialien. Nicht-entflammbare Materialien eignen sich besser zur Isolierung. Im Gebäude selbst empfiehlt sich, falls möglich, die Errichtung von Brandabschnitten. Brandschutzwände und -türen trennen die Bereiche voneinander ab. Automatische Verriegelungssysteme verringern die Reaktionszeit.
Das Gesetz gibt den Ton an
Bei der Frage nach vollumfänglichen Brandschutzkonzepten ist zunächst festzuhalten: Viele der Regeln werden vom deutschen und europäischen Gesetzgeber vorgegeben. Brandschutzmaßnahmen beruhen nicht in erster Linie auf dem Prinzip der Freiwilligkeit. Ein paar der Regeln in der Kurzfassung:
- regelmäßige Brandschutzübungen
- Aushang von Fluchtplänen
- Feuerlöscher und Feuermelder sind im Gebäude verteilt
- Sicherheitstüren müssen verschlossen bleiben
Das ist nur eine kleine Auswahl der geltenden Vorschriften. Hinzukommen zahlreiche Vorschriften aus dem Arbeitsschutz. Alles in allem handelt es sich um ein komplexes Regelwerk, das alle Abteilungen und Mitarbeiter in der Organisation betrifft .
Mehr tun als nötig
Neben der Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften setzen viele Betriebe auf zusätzliche Maßnahmen, die die wirtschaftlichen Schäden durch Brände minimieren sollen. Die anfangs zitierte Allianz-Studie zeigt, wieso: Brände kommen immer noch häufig vor und verursachen oft Millionenschäden. Die IHK Trier geht davon aus, dass 43 % der Unternehmen kurz nach einem Brand in Insolvenz gehen. So ist es allzu verständlich, dass viele Organisationen über die gesetzlichen Mindeststandards hinausgehen. Beispielsweise:
- Viele Unternehmen setzen auf externe Hilfe, um sich beraten zu lassen.
- Brandschutzbeauftragte helfen dabei, spezifische Maßnahmen zu entwickeln.
- Moderne Technologie wie automatische Sicherheitssysteme und Brandschutzanlagen verkürzen die Reaktionszeit im Ernstfall.
- Besonders gut isolierte Baumaterialien verringern Risiko und Schadenshöhe und müssen nur einmalig angebracht werden.
- Regelmäßige Kurse für die Mitarbeiter und Hinweisschilder.
Fazit: Konzept und Eigenverantwortung müssen zusammenkommen
Bei Brandschutzkonzepten ist vieles zu beachten: Angefangen bei dem Bau des Firmengebäudes, über das Einhalten der Verordnungen, dem Einsatz moderner Technik und dem Schulen des Personals. Zu guter Letzt darf das Thema Eigenverantwortung nicht zu kurz kommen. Schließlich funktioniert das beste Konzept nicht ohne aktiv partizipierende Mitarbeiter. Regelmäßige Kurse und Schulungen sowie Informationstafeln helfen dabei, die wichtigsten Regeln zu verinnerlichen. Die Fluchtstrategie sollte den Mitarbeitern bekannt sein. Einen Feuerlöscher zu bedienen, ist nach einmaliger Übung auch nicht mehr schwer. Im Idealfall verfügt ein Unternehmen ab einer bestimmten Größe über speziell geschultes Personal und Experten von außerhalb. Anbieter wie Aquila Security stellen im Notfall eine Brandwache zur Verfügung.