Duster

Rezension zu „Duster“ Episode 8: Nina hat nicht den Abzug gedrückt, aber dieses Finale hat es sicher getan

Stefan
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Duster

Dieses Finale von „Duster“ (Folge 8, Staffel 1) lieferte nicht nur Antworten, sondern warf tatsächlich überall überraschende Überraschungen ein und machte uns gierig nach mehr.

In Duster explosiver 8. Folge bleibt keine Zeit zum Durchatmen – ein Finale, das nicht an die Tür klopft, sondern sie mit einem Flammenwerfer einschlägt. In diesem packenden, rauchgeschwängerten Schlussakt erfahren wir endlich, wer Xavier ist (Spoiler: Er gehört buchstäblich zur Familie), Saxton findet beim Versuch, seinen Sohn zu retten, ein Shakespeare-ähnliches Ende, Ninas Suche nach Gerechtigkeit erreicht einen qualvollen Höhepunkt, und Jim ( Josh Holloway ) stößt auf eine Wahrheit, die so erschütternd ist, dass sie das politische Gleichgewicht einer ganzen Nation kippen könnte.

Wer? Was? Wo? Wann? Warum? Wie? All diese Fragen werden beantwortet und dann schnell durch noch heiklere ersetzt. Nina, einst durch Verrat gefesselt und betäubt, überlebt den Mordanschlag eines abtrünnigen Agenten, nur um festzustellen, dass die Verschwörung, der sie nachjagt, noch lange nicht vorbei ist. Saxton stirbt nicht als der Bösewicht, zu dem er sich über Jahre entwickelt hat, sondern als Vater, der alles für sein Kind opfert. Jim? 

Er erfährt, dass sein totgeglaubter Bruder Joey nicht nur lebt, sondern unter dem Decknamen Xavier agiert – ein Marionettenspieler, der die amerikanische Politik an ihren rissigen Fäden zieht. Wer hat also wirklich gewonnen? Wer hat verloren? Und hat sich die Gerechtigkeit überhaupt auf der Party gezeigt oder ist sie vor dem Abspann durch die Hintertür verschwunden?

Ninas Abrechnung: Folter, Wahrheit und ein Anhänger voller Erinnerungen

Man sagt, Rache sei ein Gericht, das am besten kalt serviert wird, doch für Nina kam sie in Handschellen, geknebelt und von Angesicht zu Angesicht mit dem Mann, der ihre Kindheit zerstört hatte. Ihre Erinnerungen, einst verschwommen und bruchstückhaft, kehren mit erschreckender Klarheit zurück. Mit gerade einmal fünf Jahren sah sie, wie Saxton ihren Vater bedrohte. Dieses traumatische Bild hatte sich zu einer lebenslangen Vendetta verhärtet, ihr moralischer Kompass war wie eine Sonnenuhr auf die Vergangenheit gerichtet.

Doch ihr Plan scheiterte, als Billy, der stets verrückte Judas dieser Geschichte, sie genau dem Teufel auslieferte, den sie austreiben wollte. Saxtons Verhör Ninas war brutal und aufschlussreich zugleich. Es legte Schichten von Rache frei und enthüllte ein Herz, das nicht für Lob, sondern für die Wahrheit schlug. Laut Nina war ihr Vater ein guter Mann und verdiente Gerechtigkeit. Saxton konterte mit einer Enthüllung: Ihr Vater war ein Informant, ein Verräter in seinen Augen.

Machte das Virgil zum Bösewicht? Ich glaube nicht! Es verwischte nur Ninas binäre Sicht auf Gut und Böse. Das Publikum war fassungslos.

Eine Wüste, eine Waffe und die Freundlichkeit von Awan

Wenn es nach Agent Grant gegangen wäre, hätte Nina keine einzige Wahrheit mehr erfahren. Sie wäre nur ein weiteres „geheimes Opfer“ geworden, das wie eine unzuverlässige Zeugin an der Route 37 abgeladen worden wäre. Doch die Serie unterwanderte ihren eigenen Noir-Fatalismus mit einem seltenen, strahlenden Akt der Loyalität: Awan, ihr Kollege, vermutete ein Verbrechen und folgte Grant in die Wüste.

Nina, immer noch mit Handschellen gefesselt, blutend, kaum aufrecht, blickte dem Tod ins Gesicht und grinste süffisant. Sie fand sogar die Kraft zu stechen, zu rennen und zu kämpfen. Doch Grant war schneller. Gerade als er die Waffe hob, hob Awan seine eigene. Ein Schuss. Grant fiel.

Keine orchestralen Anläufe. Keine tränenreichen Monologe. Nur Awan, der wie ein Leuchtturm im Nebel des Verrats stand. Ninas Dankbarkeit war nicht wortreich; das war auch nicht nötig. Es war ein tiefes Aufatmen der Erleichterung, ein stilles Gelübde, dass dieser Kampf noch nicht vorbei war.

Saxtons letztes Stück: Loyalität, Vermächtnis und ein höllischer Schuss

An anderer Stelle wurde Jim geknebelt und wie Gepäck in den Kofferraum seines eigenen Duster geworfen: poetische Ironie in ihrer schärfsten Form. Saxton plante, ihn gegen das Nixon-Band an Greek Sal zu verkaufen. Dasselbe Band übrigens, das die amerikanische Präsidentschaft ins Wanken bringen könnte. Doch Jim erinnerte Saxton in einem ebenso kühnen wie verzweifelten Schritt daran, dass seine Tochter Genesis sterben würde, wenn ihm etwas zustoßen würde.

Trotzdem trieb Saxton den Tausch voran, bis sich etwas änderte. Vielleicht war es die Last der Vaterschaft. Vielleicht waren es Schuldgefühle. Vielleicht war es die Erkenntnis, dass die Spirale, die er inszeniert hatte, seine eigene Blutlinie verschlingen würde. Als Sals selbstgefälliges Grinsen zu breit wurde, drehte sich Saxton um und schoss aus kürzester Distanz auf ihn. Keine Scherze. Nur Vergeltung.

Und doch hatte das Schicksal seinen Finger am Abzug. In der darauffolgenden Schießerei warf sich Saxton den Kugeln entgegen, die eigentlich für seinen Sohn Royce bestimmt gewesen waren. Er starb nicht als Mafia-Meister, sondern als Vater, der endlich versuchte, etwas Richtiges zu tun. Erlösung trägt nicht immer einen Heiligenschein. Manchmal ist sie mit Schießpulver befleckt und blutgetränkt.

Die Xavier-Enthüllung: Familiengeheimnisse, die den Boden unter Ihnen erschüttern

Gerade als das Publikum dachte, der Sarg sei geschlossen, öffnete Duster ihn wieder. Nina, nach ihrer Rettung bereit zum Aufgeben, wurde von ihrem Vorgesetzten Nathan Abbott aufgehalten. Er warf die Atombombe ab: Xavier, der mysteriöse Drahtzieher, der die nationale Sicherheit bedrohte, war niemand anderes als Joey, Jims angeblich toter Bruder.

Das Geräusch, das Sie gehört haben, war, als würde allen Amerikanern die Kinnlade herunterklappen.

Joey hatte seinen Tod mit Saxtons Hilfe vorgetäuscht, um anonym zu agieren. Was war sein Ziel? Die Nixon-Regierung erpressen? Mit den Russen zusammenarbeiten? Die Demokratie stürzen? Die Einzelheiten bleiben unklar , aber die Einsätze sind enorm.

Nina wollte Gerechtigkeit, doch jetzt will sie die ganze Wahrheit. Und Jim? Er ist hin- und hergerissen zwischen Pflicht und Blut. Was passiert, wenn der eigene Bruder zum Staatsfeind wird? Kann man die Abzeichen tragen und trotzdem den Mann hinter dem Verbrechen lieben?

Verstreute Fäden, vorhergesagte Stürme und das Nixon-Band

Izzys Offenbarung über ihren Krebs ist ein weiterer emotionaler Schock. Sie veränderte stillschweigend Jims Entwicklung vom flüchtigen Partner zum Ersatzvater. Als Izzy ihn bat, für Luna zu bleiben, sahen wir, wie der harte Kerl durch seine Entschlossenheit weicher wurde. Diese einzige Bitte wird zweifellos seinen Weg in Staffel 2 prägen.

Und vergessen wir nicht das Nixon-Band. Nach Saxtons Tod landete es in den Händen von Mad Raouls Anhängern. Sie halten nun eine politische Handgranate in der Hand – Beweise, die das Weiße Haus vernichten könnten. Was wird Raoul damit tun? Es ausnutzen? Es leaken? Es als Waffe einsetzen? Angesichts seines unberechenbaren Temperaments ist mit charismatischem Chaos zu rechnen.

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Lohnt es sich, Folge 8 von Duster anzusehen?

Duster Episode 8 liefert keine klaren Antworten und bindet auch keine Schleifen um die Leichen. Sie wirft einem moralische Ambiguität ins Gesicht wie ein Cocktailglas während einer Kneipenschlägerei. Die Schauspielerei? Phänomenal. Rachael Hilsons Nina war voller Muskeln und Verletzlichkeit. Josh Holloways Jim meisterte stoischen Schmerz. Und Keith Davids Saxton präsentierte uns einen Bösewicht, der in seiner Tiefe, wenn auch nicht in seiner Diktion, Shakespeares würdig war.

Das Finale war zeitweise etwas zu schnell; es gab Momente, in denen man nach Luft schnappte, aber die Spannung blieb. Es war ein Thriller, der sich langsam entwickelte und wie ein Streichholz in Benzin endete.

Die Frage ist also nicht mehr, ob es eine zweite Staffel geben wird, sondern wann. Xavier ist da draußen, Jims Familie ist hin- und hergerissen zwischen Überleben und Verrat, und die Wahrheit? Nun ja, die Wahrheit ist offenbar alles, was die Schüsse überlebt.